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04.Feb; Reisefotografie Fachforum Mundolgia
Freitag, 4. Februar 2011, 15:00 - 19:00
Aufrufe : 5000

Fachforum der Pädagogischen Hochschule Freiburg:

Reisefotografie zwischen Kunst, Klischee und der Erkundung des Fremden
Kulturhistorische Aspekte - Künstlerische Positionen - Perspektiven für die Bildungsarbeit


• Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) / Sektion Bildung und Weiterbildung
• Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (Deutscher Jugendfotopreis)
• Pädagogische Hochschule Freiburg (Arbeitsbereich Fotografie / Freiburger Jugendfotopreis)

Freitag, 4. Februar 2011 / Einlass 15:30 Uhr, Beginn 16:00 Uhr, Dauer ca. 3 Stunden
Konferenzraum 2. OG, Konzerthaus Freiburg



Auf vieles kann man auf Reisen verzichten, nur selten auf den Fotoapparat. So gehört die Reisefotografie zu den beliebtesten Genres.

  1. Manche Kritiker vertreten die Position, dass dabei vor allem ästhetische Klischees (re)produziert werden, wie man sie etwa aus der Touristikwerbung kennt.
  2. Andere behaupten, dass der Fotoapparat davor schützt, sich auf das Fremde wirklich einzulassen.
  3. Aus fotopädagogischer Sicht stellt sich dagegen die Frage, wie Fotografie dazu beitragen kann, mit fremden Menschen in Kontakt zu treten. Und wie Fotografieren zu einer aktiven Auseinandersetzung mit unbekannten, fremden Welten werden kann.

In dem Fachforum wird Reisefotografie aus bildwissenschaftlicher, psychologischer und pädagogischer Sicht betrachtet, ergänzt um einen Beitrag aus tourismuskritischer Perspektive. Die abschließende Diskussion geht der Frage nach, wie Fotografie Kindern und Jugendlichen vermittelt werden kann, damit sie eigene Sichtweisen entwickeln und sich unbekannten Welten neugierig und respektvoll, selbst- und „fremdbewusst“, annähern können.

Länge der Beiträge: jeweils ca. 30 Minuten

Ditmar Schädel (Universität Duisburg-Essen, DGPh)

Reise-Bilder

Foto: Galerie Merid / Loren Williams und Ditmar Schädel

Als Gegenpol zu einer suchenden und selektiven Haltung klassischer Reisefotografen finden sich in der künstlerischen Fotografie zunehmend Positionen, die dem gestalterischen Prozess weitgehende Autonomie einräumen. Das Reisen der Kamera und die reiseähnlichen Erkundungen als fotografisches Konzept stehen dabei im Zentrum des Vortrags, das Konzept bestimmt die Form der Ergebnisse. Ob Projekte wie „Bon Voyage“ und „Reiseerinnerungen“ von Thomas Bachler, die Bahnfahrt von Jürgen Graaf, autonome Bildwelten des „camera tossing“, Erkundungen des Stadtraums anhand der Tarifgrenzen oder spontane Begegnungen am Wegesrand, gemeinsam ist diesen Arbeiten, dass ein Konzept vorab die Bilder bestimmt, die Ergebnisse entstehen dann mehr oder minder automatisch.


Prof. Klaus Dierßen (Universität Hildesheim, DGPh)

reiseKUNSTfotografie

Foto: Klaus Dierßen

Es hat Kunstcharakter, wenn gezielt ein Reiseprojekt geplant wird, bei dem eben nicht nur quasi „nebenbei“ touristische Erinnerungsfotografie „geknipst“ oder ein kurzlebiger Handy-Fotobeweis des Wohlbefindens übers Netz gejagt wird. Solches im Rahmen eines Konzepts gestalterisch-künstlerisch zu thematisieren und überhaupt mit einem Gestaltungskonzept auf Reisen zu gehen, zielt auf ästhetische Erfahrung und verweist auf einen künstlerischen Prozess. Mithin geht es darum, die Form der Bilder zu finden. Ob die Planung ‚gelingt’ oder ob unterwegs andere neue Wege beschritten werden, gar weitere Ansätze hinzukommen, sei dahingestellt. Wichtig in diesem Zusammenhang ist einzig der Vorsatz künstlerischer, in diesem Fall fotografischer Gestaltung aus Anlass der Reise. Dieses sollen eine Reihe ausgewählter Projekte aus Kunst, Hochschule und Schule beispielhaft anregend vermitteln.


Rosaly Magg (Informationszentrum Dritte Welt Freiburg, Projekt Fernweh)

Die ganze Welt im Sucher. Der fotografische Blick auf Reise

Die Macht der "geschossenen Bilder" auf Reisen ist groß, und Fotos sagen oft mehr über die Haltung des Fotografierenden aus als über die abgelichtete Situation. Das touristische Fotografieren birgt viele weitere Fallstricke, letztendlich kann man ihnen - gerade bei Fernreisen in die so genannte Dritte Welt - kaum entkommen. Aber es eröffnet sich immer auch eine Chance, um mit der Fremde oder dem Fremden in Kontakt zu kommen.


Prof. Dr. Ulrike Mietzner (Universität Dortmund)

Transit: Reise ohne Ankunft? Unterwegs-Bilder von Jugendlichen

Foto: Konrad Lippert / Deutscher Jugendfotopreis

Jugendliche fotografieren auf Reisen – in die Provinz und in ferne Länder. Im Blick dieser Fotografinnen und Fotografen spiegelt sich häufig die Tristesse der Provinz und die Sehnsucht nach einem anderen Ort: nur nicht hier. Der Blick wird aber auch mit großer Genauigkeit und Neugierde und manchmal sogar mit Härte auf den Ort außerhalb der eigenen Welt geworfen, und so lässt sich Reisefotografie verstehen als Auseinandersetzungsprozess der Jugendlichen in ihrer Welt. Was Pädagogen so häufig vermissen, das Engagement der Jugendlichen für die Welt – hier ist es zu finden. Im fotografischen Prozess sind Jugendliche beteiligt, engagiert und empathisch. Der Blick von Jugendlichen richtet sich aber immer, wenn er nach außen geht, auch nach innen. Sie transformieren die äußere Welt in ihre innere Welt, und ihr Blick nach außen ist vom inneren Zustand geblendet, geschärft und überlagert. Ziel des Vortrags ist das Plädoyer dafür, jugendliches visuelles Ausdrucksvermögen zu fördern, durch Fotoprojekte zu stärken und in die Bildungsarbeit weitaus stärker als bisher einzubeziehen. Denn Fotoprojekte können als Teile von Bildungskonzepten verstanden werden, in denen Jugendliche ihr Selbstkonzept entwickeln können.


Prof. Dr. Alfred Holzbrecher (Pädagogische Hochschule Freiburg, DGPh),
Jan Schmolling (Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland, DGPh)

Der geschärfte Blick: Mit Fotografie Fremdes erkunden

Foto: Sarah Skavron

Unter dem Motto „Fotografieren als Annäherung“ wurde Ende der 1970er Jahre vom Kinder- und Jugendfilmzentrum (Ausrichter des Deutschen Jugendfotopreises), dem Wannseeforum Berlin und der damaligen Landesbildstelle Berlin eine Konzeption für Jugendseminare ausgearbeitet. Im Blickpunkt stand die kommunikationsstiftende Funktion des Mediums Fotografie. In diesem Dialog-Vortrag wird der Versuch unternommen, die im analogen Zeitalter konzipierten medienpädagogischen Arbeitsweisen auf ihren Nutzwert für die heutige fotopädagogische Theorie und Praxis zu befragen: Was heißt „visuelle Alphabetisierung“ im Digitalzeitalter? Welche didaktischen Potenziale bietet die Digitalfotografie für die schulische und die außerschulische Bildungsarbeit – insbesondere auf Reisen und in interkulturellen Kontexten?

Veranstaltungsort* : Freiburg
Event-Link : http://www.mundologia.de/festival-seminare/fachforum_paedagogische_hochschule/

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