2007-11(Nov)-10; MeDIA-Maier bei den 16. Raumbildtagen in Neu-Isenburg Drucken

Es ist die größte 3D-Veranstaltung in Deutschland von der DGS, der Deutschen Gesellschaft für Stereoskopie e.V. Über 1000 Besucher wurden auch diese Jahr wieder zum 16.Mal in der Hugenotten-Halle in Neu-Isenburg bei Frankfurt erwartet. Diese bekamen dann auch ein volles Programm geboten. Von der einfachen Diaschau über digitale Effektschauen, hin zum hammerharten Profiwerbeclip für die Telecom wurde eine breite Spannbreit abgedeckt.

Ich habe es ja schon öfters geschrieben, bei den Freunden der Stereofotografie und Projektion fällt alles "doppelt" an und es ist sicherlich auch doppelt so schwer eine gut gestaltete Überblendschau zu kreieren. Einer der das kann und auch will, so hat er es bereits in einem Trailer angekündigt, ist Kai Rechtenbach aus Nürnberg. Er möchte beim nächsten Mal ein Märchen erzählen und seine Zuschauer in 3D auf eine „Reise durch das Meer der Zeit“ mitnehmen. Klingt viel versprechend und das er es technisch umsetzten kann hat seine Wings-Platinum-Schau "Hamburg-Die Entdeckung einer Stadt" gezeigt.

Leider erkennt man alle Wings-Platinum-Exe-Schauen daran, dass kurz vor dem Start ein Wings-Windows sichtbar wird, was mich unheimlich stört. Vielleicht kann man das ja wegprogrammieren, da bei allen anderen EXE-Schauen der Konkurrenz kein solches Fenster sichtbar ist. Die Siegerbilder des 10. internationalen Stereobildwettbewerbs wurden auch mit Wings Platinum programmiert, dabei ist mir bekannt geworden, dass EXE-Schauen die eine doppelte Beamerbreite haben, nur von NVidea-Grafikkarten im Breitbild-Modus automatisch auch auf die 2 Monitorausgänge gelegt werden. Mit ATI-Karten klappt das leider nicht. raumbildtage_2007_saal2Diese Siegerbilder werde ich übrigens bei einem unserer nächsten Stumpfl-Anwendertreffen in Untereiesheim zeigen.

Es gab sehr viele Reisebilder, wobei bei der Gestaltung von Reiseschauen schon noch Verbesserungspotential sowohl in der Vertonung als auch in der Bilddramaturgie möglich ist. Bei einer digitalen Schau gab es sogar den einzigen Zwischenapplaus, als die „Nackenden von Wien“ gezeigt wurden, also Denkmäler, Brunnen und Statuen die nichts anhaben und darüber wurden einmal freigestellte Ahornblätter in 3D gelegt. Das hat das erstaunte Publikum zu Lachern und Spontanbeifall bewogen, was ja bei zweidimensionalen digitalen Diaschauen schon lange nichts mehr außergewöhnliche ist. Natürlich hat der 3D Effekt seinen eigenen Reiz und ich habe es an andere Stelle auch schon geschrieben. Erst unser Gehirn setzt aus zwei leicht zueinander verschobenen Einzelbildern das 3-D-Bild zusammen und meiner Meinung nach werden die Bilder von unserem Gehirn auch „nachgeschärft“. Nur so kann ich mir die sehr gute Schärfe der 3 D-Bilder bei nur „1400x1050“ LCD-Dell-Beamern erklären. Einen besonderen Eindruck haben auch 3D-Bilder einer Reise nach Marokko aus dem Jahre 1933 auf mich gemacht. Die zunächst als Glasnegative vorhanden Bildern wurden digitalisiert und von der jetzt über 90 Jährigen kommentiert. Die Glasplatten wurden damals nach jedem Foto ausgetauscht und direkt in der Nacht in einem Zelt entwickelt. Es war das historisches Highlight mit sehenswerten Schwarz/Weiß Bildern von vor ca. 80 Jahren.

Die professionelle 3D-Videoschau von Verena und Günter Peschke in Zusammenarbeit mit Josef Kluger von KUK-Film aus München, zeigte uns die 3D-Zukunft mit „Highspeed“ von der Telecom. In höchster Auflösung (ohne Ruckler) wurde in gestochen scharfen 3D-Bidern eine Operation über Netz gezeigt, wobei die Grafikdaten als dreidimensionale Bilder aus dem Monitor ragten. So etwas kann man sonst nur auf Messen oder in speziellen 3-D-Kinos sehen und ich hätte nicht geglaubt, dass dies heute in dieser Perfektion schon möglich ist. Absolut sehenswert und zukunftsweisend. Apropos 3D-Kino, auch das IMAX bei mir vor der Haustüre in Sinsheim wurde bei einem Blick hinter die Kulissen in 3D portraitiert. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nie dort war, aber das wird sich schnell ändern, denn der 3D-Bazillus ist hoch ansteckend.

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