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2008-03(Mrz)-06; MeDIA-Maier auf dem Diaporama-Festival in Souffelweyersheim bei Straßburg Drucken E-Mail

321_festival_strassbourgMeDIA-Maier auf einem Diaporama-Festival in Straßburg am Samstag, den 01.März 2008

Zuerst ein bisschen Geografie. Straßburg ist die einzigste französische Großstadt, welche direkt an der Grenze zu Deutschland liegt. Nach dem deutschen Kehl sind es gerade einmal eine Brückenbreite von ca. 1km oder nach Freiburg 90km. Zu den AV-Hochburgen nach Karlsruhe fährt man 60km oder nach Stuttgart bzw. Heilbronn ca. 160km. Es sind also alles relativ kurze Entfernungen die sich mit dem Auto bequem in 1-2 Stunden bewältigen lassen. Trotzdem hat es außer mir kein deutscher AV-Freund in unser befreundetes Nachbarland zum digitalen Diafestival geschafft. Immer wieder eine peinliche Situation für mich, da ich quasi für alle Diaporama-Freunde aus Deutschland am Pranger stehe. Als einzigster deutscher AV-Vertreter, welcher noch dazu kein Französisch spricht, werde ich jedes Mal mit „anklagenden“ Fragen gelöchert, sinngemäß wie:  „Warum strafen uns die deutschen Diaporama-Freunde mit Desinteresse und Besuchsverweigerung?“ oder "gibt es überhaupt eine aktive Diaporamaszene in Deutschland" oder "Wollen die Deutschen nicht den Europäischen Gedanken pflegen und sich auf der Basis unseres schönen Hobbys austauschen?"

Ich verweise dann auf den Diaporama-Club in Deutschland, der die Kontaktpflege in der Satzung stehen hat und der jetzt AV-Dialog e.V. heißt, und bitte die enttäuschten AV-Freunde sich direkt dort hin zu wenden. www.AV-Dialog.de. Die Fragen nach Getrud Frohnweiler und anderen Aktivisten der „alten Garde“ kann ich meist auch nicht beantworten. Trotzdem genieße ich meine Abende bei den  ausländischen Freunden, denn nicht nur die Gastfreundschaft ist besser als bei uns, sondern auch die Diaschauen. 

123Strass_KautzmannHauptsächlich bin ich ja wegen des Ergebnisses des 321-Challange dort hin gefahren, welcher eine Woche zuvor Clubintern stattfand. Leider musste ich vom Organisator Claude Kautzmann hören, dass es keine der Schauen in das Abendprogramm geschafft hat, da sie insgesamt „nicht niveauvoll genug“ waren.

Hoppla was ist da passiert, „nicht gut genug“ für das Abendprogramm? Auf der Seite http://www.challengediaporama321.com/ fand ich noch kein Ergebnis, aber ich kann es nicht glauben, dass diese neuen Schauen die nicht länger als 3:21 Minuten sein dürfen, so schlecht sind. Außerdem kennen ich die Siegerschau aus Wessex bei der RPS DI Group von Ian Batman und "The Gathering" das ist anspruchsvolles Diaporama! (kann man übrigens in Youtube finden!) Eher vermute ich, dass sie nicht dem Geschmack des Veranstalters entsprachen, der vor allem auf nette Chansons setzte, oder dass es technische Probleme gab, da der Straßburger Diaporama-Club zwar in einem riesigen und perfekten Theatersaal projizierten, aber mit der Digital-Technik noch nicht viel Erfahrung hatte. Das zeigte sich auch im Theatherbeamer, der mit 10.000ANSI-Lumen schön hell war aber mit seinen alten 1024-LCD-Chips viele Farbflecken und Fliegengitter auf die ca. 7 Meter breite Leinwand warf. Ich saß wie immer in der ersten Reihe und wurde von keinem vor mir sitzenden Zuschauer abgelenkt, ja ich konnte sogar meine Füße ganz weit ausstrecken und die Shows „formatfüllend“ genießen. 

 

Im Programm waren 32 Diaporamen, die meisten davon auf französisch und auch die meisten bekannt aus den vergangen Diaporama-Festivals. Nur eine Schau, die in Elsässisch gesprochen war und die ich deshalb halbwegs verstehen konnte, war für mich neu, sie war vom Veranstalter selbst.

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Fast alle Schauen haben wir in unseren HDAV-Clubtreffen schon besprochen, deshalb will ich nur über ein paar Trends reden die mir aufgefallen sind.

  1. Es werde verstärkt Chansons und Lieder bebildert. Das ist relativ einfach, da die Vertonung, also das A in AV, recht schnell erledigt ist und auch die Idee durch den Text schon vorgegeben ist. Tatsächlich gibt es in Frankreich mehr gefühlsvolle und passende Chansons als bei uns und besonders Stephane Bidouze ist für mich der Größte auf diesem Gebiet. Er schafft es auch Gefühle, Sentimentalitäten und Erotik in seine Bilder einzupacken, was ich sonst so noch nicht gesehen habe. 123Strass_ausstellung1
  2. Es wird immer mehr versucht in „Filmähnlichen“ Sequenzen, Bewegungen darzustellen. Dank der neuen digitalen Technik, braucht man ja nicht mehr die Diawechselzeit der Projektoren abzuwarten und kann so viele Bilder pro Sekund zeigen wie ein Video ( 25 Bilder pro Sekunden), nur wenn man diese Bewegung zeigen möchte, dann kann man doch gleich filmen! Was sollen die Spielerreinen mit den vielen Fotos hintereinander, wenn sie nicht zu einen dramaturgischen Ganzen beitragen? Unser HDAV-Medium erlaubt es doch Filme und Bilder zu einem Gesamtkunstwerk zusammen zufassen! Meistens kommen mir die Animationen der Fotografen vor, als wollen sie filmen aber können sich keine Filmkamera leisten. Also gewollt und nicht gekonnt.
  3. Viele Schauen die „künstlerisch“ sein wollen, arbeiten mit Schwarzweiß-Bildern in denen rote Farben eingebaut sind. Ein toller Effekt, der aber fast schon überstrapaziert ist und nur noch einen Berechtigung hat, wenn wir durch die Farbenreduktion wirklich eine Steigerung in der Aussage bekommen.
  4. Katastrophal sind die ruckartigen Kamerafahrten über ein Gesamtbild hinweg, besonders von einem der „alten Garde“ aus Ungarn mit dem Namen Janos Eifert. Er war für seinen rhythmischen und zur Musik passenden Überblendungen mit Diaprojektoren und Handsteuerung bekannt und genau das versucht er jetzt digital umzusetzen was total in die Hose geht. Es sind Zoomspielereien ohne Takt und ohne Sinn. Vielleicht sollte man ihm einmal sagen, dass man auch im digitalen Zeitalter die Handschiebersignale direkt aufzeichnen und dann digital wiedergeben kann.
  5. Die Bildmanipulationen und Bildverfremdungen haben ein unglaublich hohes Niveau erreicht, was ich so nicht für möglich gehalten hätte. Es gibt ganze Schauen die nur noch aus Trickbildern bestehen und nahezu perfekt sind. Welche Arbeit, welche Zeit und welcher Aufwand dahinter steckt, kann nur derjenige beurteilen, welcher es selbst schon einmal probiert hat. Ein Meister dieser Kunst ist z.B. Denis Gelin und ich freue mich schon auf sein neuestes „Trickbilder“-Werk.

 

Manche Teilnehmer des 321-Challanges und des Supercircuit, war gleich mehrmals vertreten, da es scheinbar doch wenig Auswahl gibt, aber wie gesagt die meisten in französisch. Ein Nazi-Comic von Ricardo Zarate am Anfang einer Stahlwerks-Schau habe ich mangels Sprachkentnisse nicht kapiert.  Auch gab es von ihm eine „Autostau-Schau“ mit dem Fotoclub Hayanges (der übrigens beim 321-Wettbewerb in Wessex bei der RPS DI Group den 2. Platz gemacht hat), wo sich die Autos in filmähnlichen Sequenzen bewegten und die Fahrer sich furchtbar über den Stauverursacher aufregten, eine Idee die sich auch im AV-Dialog findet und die ich gerne als Eröffnung zu unseren Clubtreffen heranziehe. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Sie finden ab April wieder im neu umgebauten Genossenschaftsheim in Neckarsulm statt, weiter Infos hier www.HDAV-Club.de

 

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